Ecknach Kirche „St. Peter und Paul“

Das romanische Kirchenschiff der Ecknacher Pfarrkirche wurde 1972 abgebrochen und durch ein modernes Gotteshaus ersetzt. Im gleichen Jahr am 24. September erfolgte die Weihe von Bischof Josef Stimpfle. Die Kirchenpatrone sind die Apostel Peter und Paul. Das Patrozinium wird am 29. Juni gefeiert.

Im Jahr 2020 bis 2023 wurde die Kirche für 1,04 Millionen renoviert. Der Turm, das Kirchenschiff und der Chorraum wurden instandgesetzt. Den Abschluss bildete die Erneuerung der Außenanlagen.

Innenansicht der „neuen“ Kirche

Hauptaltar der „neuen“ Kirche

Kirchern- und Ortsgeschichte von Ecknach

Hauptaltar der „alten“ Kirche

Recht früh finden wir Aufzeichnungen über Ecknachs Kirchengeschichte in Freisinger Urkunden. Berichtet wird darin über zwei Priester, Oadalpald und Minigo, die auf von ihren Vorfahren ererbten Böden 788 und 807 zwei Kirchen im Ecknachtal erbauten. Aber ins Licht der Geschichte tritt ein Ort immer dann, wenn es gesicherte Aufzeichnungen gibt. Der gesicherte Nachweis Ecknachs liegt im Jahre 817 (n. Chr.), als der Freisinger Bischof Hitto den Diakon Reginhard mit den Gütern des Oadalpald belehnte.

Im Jahre 2017 konnte das Dorf Ecknach auf eine 1200-jährige Geschichte zurückschauen. Die beiden Kirchen dürften im zehnten Jahrhundert Opfer der Ungarneinfälle geworden sein, die auch das Paar- und Ecknachtal nicht verschonten. Die Pfarrkirche St. Peter und Paul wurde nach der siegreichen Ungarnschlacht am 10. August 955 im Lechfeld wieder neu aufgebaut. In der gleichen Zeit entstand auch das Kirchlein St. Laurentius in Nisselsbach. Es könnte als Dank an Gott über den Sieg gegen die Ungarn gebaut worden sein. Hat doch König Otto seinen Sieg dem Heiligen des Tages, St. Laurentius, zugeschrieben. Schriftliche Quelle aus dieser Zeit sind nicht vorhanden.

Ins Licht der Geschichtsschreibung rückt Ecknach wieder im Jahre 1024. Damals gab Kaiserin Kunigunde, die Gemahlin Kaiser Heinrich II. ihren großen Hof in Ecknach, wahrscheinlich ein Königshof, über den Edlen Babo an das junge Kloster Kühbach. Das Kaiserpaar Heinrich II. und seine Gemahlin Kunigunde werden als Heilige der Kirche verehrt.
Das romanische Kirchenschiff der Ecknacher Pfarrkirche wurde 1972 abgebrochen und durch ein modernes Gotteshaus ersetzt.

Vom 12. Jahrhundert bis zur Säkularisation

Neben dem alten Ort Ecknach wuchs im 12. Jahrhundert auch der jüngere Ort Aichach empor. Dahinter standen vor allem die politischen Planungen der Wittelsbacher Grafen, die seit 1115 im Aichacher Raum ihre Präsenz ausbauten. Im Jahr 1153 kam es zwischen Aichach und Ecknach zu Streitigkeiten, die mit einem Schiedsspruch des Augsburger Bischofs geschlichtet werden mussten. Abt Hezilo von St. Ulrich und sein Schirmvogt, Pfalzgraf Otto V. von Wittelsbach, stellten die Behauptung auf, die Kirche von Ecknach sei eine Filiale der Aichacher Kirche. Bischof Konrad von Augsburg war da anderer Meinung und erbrachte den Beweis, dass Ecknach eine selbständige Mutterkirche sei und dem Kloster Kühbach untersteht. Die Zugehörigkeit der Ecknacher Pfarrei nach Kühbach blieb bis zur Säkularisation. Im Jahre 1803 wurde das Kloster Kühbach im Rahmen der Säkularisation aufgehoben. Das brachte Ecknach sowie ganz Bayern das Ende der kirchlichen Grund- und Gerichtsherrschaft, vor allem der klösterlichen. In die Rechte der Klöster traten Adel und Staat.